Entwicklung ländlicher Räume

Rund 90% der Fläche Deutschlands ist „ländlicher Raum“, in dem knapp 60% der Bevölkerung leben. Globale Herausforderungen zeigen uns, wie wichtig leistungsfähige ländliche Räume für den Gesamtraum sind. Zentrale Akteure sind dabei die Landwirtschaft und die Kommunen. Regional fest verankert, schaffen sie Voraussetzungen für das Angebot von Dienstleistungen zur Sicherung der Daseinsvorsorge und zur Versorgung mit Regionalprodukten. Die Landwirtschaft unterstützt die „Energiewende“ durch Bereitstellung regenerativer Energie und setzt wichtige Impulse für andere Branchen, im Ernährungshandwerk, aber auch im Tourismus- und Freizeitbereich. Neue Dienstleistungsangebote am Rande der Landwirtschaft tragen dazu bei, die Folgen infrastruktureller Ausdünnung auf dem Land aufzufangen. Zugleich übernimmt die Landwirtschaft aber auch große Verantwortung für die  Qualität und Attraktivität unserer natürlichen Umwelt.


Lebendige Kommunen schaffen die Voraussetzungen dafür, ländliche Räume für alle Altersgruppen attraktiv zu halten. Dies gelingt leichter, wenn eine moderne Infrastruktur, funktionierende soziale Netzwerke und ein günstiges wirtschaftliches Umfeld die breite Einbindung der Bevölkerung in lokale Entwicklungsstrategien erleichtern.

Unsere Leistungen

Erstellung von Analysen und Studien als Grundlage für eine zukunftsgerichtete Arbeit im Bereich der ländlichen Entwicklung, z.B.:

  • Erstellung von Stärken-Schwächen-Profilen von Regionen
  • Planung und Analyse regionaler Wertschöpfungsketten
  • Marktanalysen für die Inwertsetzung regionaler Produkte
  • Erarbeitung konzeptioneller Grundlagen zur Erhöhung der Widerstandsfähigkeit von Regionen (Resilienz)

Organisation und Moderation lokaler und regionaler Leitbildprozesse; Erstellung von Handlungskonzepten als Grundlage für eine zielgerichtete ländliche Entwicklungsarbeit, z.B.:

  • Moderation von Veranstaltungen im Rahmen lokaler / regionaler Entwicklungsprozesse
  • Beteiligungsorientierte Erarbeitung von Zukunftsleitbildern
  • Konzeption regionaler Entwicklungsstrategien in Kooperation mit regionalen Akteuren
  • Erstellung von Handlungskonzepten für die Einrichtung von Regionalmanagements
  • Erarbeitung von Empfehlungen zur inhaltlichen und strukturellen Gestaltung von regionalen Entwicklungsprozessen

Wissenschaftliche Begleitung regionaler Entwicklungsprozesse vor Ort, Evaluation von Entwicklungsprogrammen zur Förderung der Entwicklung ländlicher Räume, z.B.:

  • Coaching von Regional- und LEADER-Managements bei der Umsetzung von Entwicklungsstrategien
  • Durchführung von Zwischen- und Schlussbewertungen von regionalen Entwicklungsprozessen
  • Unterstützung regionaler Managements bei der Durchführung von Selbstevaluationen
  • Evaluation von Programmen zur Förderung des ländlichen Raums aus ökonomischer, sozialer und umweltorientierter Sicht auf Ebene deutscher Bundesländer
  • Beteiligung an Meta-Evaluationen ländlicher Entwicklungsprogramme auf EU-Ebene

Ausgewählte Referenzprojekte

In Kooperation mit der Unternehmensberatung Weihenstephan wurden im Auftrag der Landwirtschaftskammer Niederösterreich unterschiedliche Vertriebswege für ausgewählte Agrarprodukte auf regionalen Märkten untersucht. Obwohl es sich bei Marillen um für Niederösterreich „typische“ Produkte handelt, sind die Absatzmöglichkeiten in den Anbauregionen und der angrenzenden Hauptstadtregion Wien bisher nicht ausgeschöpft. Unter Bezug auf Sinus-Milieus wurden zwölf Absatzwege – von der Ab Hof-Vermarktung über Selbstbedienungsländen und die Belieferung der Gastronomie bis zum Online-Vertrieb auf jeweilige Stärken und Schwächen untersucht und für jeden Weg individuelle Umsetzungserfordernisse und Erfolgsfaktoren abgeleitet. Die Empfehlungen der Studie zielen sowohl auf die Weiterentwicklung und Stabilisierung der regionalen Landwirtschaftsbetriebe als auch auf die Möglichkeit, über neue Vermarktungswege eine umfassendere Inwertsetzung regionaler Entwicklungspotenziale zu erreichen.  

Die Lokale Aktionsgruppe Region Hesselberg wird seit mehreren Perioden über LEADER gefördert. Im Rahmen eines Bilanzworkshops wurden 2019 die Umsetzungsergebnisse in der laufenden Förderperiode sowie die Arbeit von Regionalmanagement und Vereinsgremien bewertet und die inhaltliche Ausrichtung der Aktionsgruppe – auch im Hinblick auf neue Handlungsbedarfe – analysiert. Die Arbeit in Kleingruppen-Formaten förderte den Austausch zwischen Projektträgern sowie Vertretern aus Wirtschaft und Kommunen und lieferte Empfehlungen für strukturelle Anpassungen der bisherigen Entwicklungsarbeit.

Das EPLR  2014 – 2020 ist das Kernelement der Förderung des ländlichen Raums in Bayern. Das Entwicklungsprogramm bündelt 11 Maßnahmenbereiche unter einer gemeinsamen Strategie, die sich an vier der sechs Prioritäten des ELER-Fonds ausrichten. Die Evaluation dient dazu, die Umsetzung des Programms kritisch zu begleiten, die Erreichung der Maßnahmen- und Programmziele zu bewerten, daraus konkrete Empfehlungen abzuleiten und diese in die laufende Programmplanung einzuspeisen. Die von 2015 bis (nach Verlängerung) 2026 laufende Evaluation des Entwicklungsprogramms basiert auf einer ausgefeilten Interventionslogik als methodisches Konzept für die Überprüfung quantifizierbarer Ziele und qualitativer Wirkungen.

Die Forschungsgruppe ist Koordinator der laufenden Evaluierung des Programms und Lead-Partner in einem Konsortium von Wissenschaftlern der TU München-Weihenstephan, der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf sowie von ECOZEPT Freising. Alle bisherigen Berichte finden Sie hier.

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Auswahl unserer Projekte

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